19. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C – Hebr 11,1-2.8-19
Im ersten Vers der Lesung dieses Sonntags, welche dem Brief an die Hebräer entnommen ist,wird eine wichtige Kernaussage über den Glauben getroffen. Hier heißt es: „Glauben aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.“
Feststehen – es ist wohl nur allzu menschlich, dass gerade dieses „feststehen“ manchmal eine unüberwindbare Hürde darstellt. Wenn schreckliche Dinge passieren, die ich mit meiner Hoffnung an einen gütigen Gott nicht in Einklang bringen kann, wenn ich an mir und meinem Glauben wirklich ver-zweifle. Vielleicht auch dann, wenn ich außerhalb meines gewohnten Umfeldes, die meine Glaubensüberzeugung kennen und akzeptieren oder im Idealfall sogar teilen, auf meinen Glauben angesprochen werde, der doch nur etwas für Vorgestrige sei. Wenn Mitmenschen mir vorwerfen, dass an Gott und ein ewiges Leben bei und mit ihm nur Menschen glauben, die mit ihrem irdischen Leben überfordert sind, die weltflüchtig und letztlich lebens- und verantwortungsunfähig sind.
Auch dann fest zu stehen, erfordert viel! Um genau das zu schaffen, werden im folgenden Abschnitt der Lesung Beispiele von Menschen angeführt, die es geschafft haben. Besonders Abraham und Sara stehen hier im Mittelpunkt der Betrachtung. Abraham ist aufgebrochen aus seiner Heimat, ist weggezogen in ein für ihn vollkommen fremdes Land. Abrahams Wegziehen ist mehr als das, was wir heute unter „auswandern“ verstehen. Ohne jegliche Kenntnis war er – und das ist der zweite Abschnitt des ersten Verses – überzeugt von dem verheißenen Land, das er jedoch nicht kannte und auch bis zu seinem Lebensende nur aus weiter Ferne gesehen hat.
Und nur weil Sara tief gläubig war, hat sie die Kraft empfangen, trotz ihres hohen Alters noch Mutter zu werden. Auch dies war und ist biologisch und für jegliches wissenschaftlich-menschliche Verständnis unerklärbar. Es kann nur mit dem Glauben verstanden werden!
Vielleicht kann uns auch heute dieses Beispiel, denen man viele weitere biblische Gestalten und ihre Entscheidung für Gott und den Glauben, der sie auch oft ins ungewisse führte folgen lassen könnte, Mut machen. Mut, aufzubrechen, wenn die Zeit und der Glaube es erfordern. Alte Muster zu verlassen, vielleicht sogar Sicherheit aufgeben und einen Schritt vorangehen. Dies kann nicht nur jedem einzelnen von uns, sondern auch der gesamten Kirche einen Aufschwung geben.
Dafür müssen aber wiederum viele Einzelne aufbrechen – hin zu einem Land, das noch keiner kennt, das uns aber von Gott verheißen ist.
Geben wir Gott eine Chance uns bei unserem persönlichen Zug ins gelobte Land zu begleiten.
Das wünsche ich uns von ganzem Herzen für die kommende Woche.
Ihre Katharina Nowak
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